Gerade freuen Sie sich auf einen heißen Schluck Kaffee und im nächsten Moment zieht ein stechender Schmerz durch Ihren Zahn. Kennen Sie dieses Gefühl? Warum reagiert der Zahn so empfindlich auf Hitze oder Kälte? Wir erklären Ihnen die Ursachen und wie Ihr Zahnarzt bei freiliegenden Zahnhälsen hilft.

Wichtig zu wissen: Ein Rückgang des Zahnfleisches kann ein Anzeichen für eine Parodontitis sein. Deshalb sollten Sie freiliegende Zahnhälse immer von Ihrem Zahnarzt untersuchen lassen.

„Wir prüfen bei jeder Prophylaxe, ob Zähne und Zahnfleisch gesund sind. Erste Anzeichen von Zahnfleischrückgang können wir so früh erkennen und behandeln. Um schwere Erkrankungen, wie die Parodontitis zu vermeiden, sollten Sie zweimal im Jahr zur Zahnvorsorge gehen.“

Zahnarzt Dr. Andreas Frodl

Woran erkennen Sie freiliegende Zahnhälse?

Zu heiß oder zu kalt: Ihre Zähne reagieren mit einem empfindlichen Schmerz auf den Genuss von Kaffee, Tee oder Eiscreme? Das kann an freiliegenden Zahnhälsen liegen.

  • Normalerweise liegt der Zahnhals gut geschützt unter dem Zahnfleisch. Denn durch den Zahnhals laufen tausende kleine Nervenkanäle, die empfindlich auf äußere Reize reagieren.
  • Bei einer sogenannten Rezession zieht sich das Zahnfleisch allmählich zurück und legt den Zahnhals Stück für Stück frei. Die Nervenkanäle sind äußeren Reizen schutzlos ausgeliefert und reagieren mit Schmerz.

Was sind Ursachen für einen freiliegenden Zahnhals?

Freiliegende Zahnhälse betreffen viele Menschen. Und es gibt verschiedene Ursachen hierfür:

  • Sie putzen Ihre Zähne falsch: Eine aggressive oder falsche Putztechnik kann das Zahnfleisch schädigen und zu dessen Rückgang führen.
  • Sie knirschen mit den Zähnen (Bruxismus): Zähneknirschen oder Bruxismus belastet das Zahnfleisch und die Zähne enorm. Der starke Druck und das ständige Reiben können Zahnfleisch und Zahnhälse beschädigen.
  • Ihre Zähne altern: Mit zunehmendem Alter ist ein natürlicher Rückgang des Zahnfleisches möglich. Dieser altersbedingte Rückgang des Zahnfleisches kann ebenfalls zu freiliegenden Zahnhälsen führen.

Sie leiden an einer Zahnfleischentzündung: Gingivitis oder Parodontitis können unbehandelt dazu führen, dass das Zahnfleisch zurückgeht.

Ihr Zahnfleisch reagiert plötzlich empfindlich oder blutet leicht beim Reinigen? Kommen Sie zeitnah in die Zahnarztpraxis. Meist steckt eine leichte Entzündung (Gingivitis) dahinter, die wir gut behandeln können.

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Was hilft bei freiliegenden Zahnhälsen?

Freiliegende Zahnhälse können Ihren Alltag erheblich beeinträchtigen, besonders wenn heiße oder kalte Speisen und Getränke tagtäglich Schmerzen verursachen. Sie sind in den vergangenen Monaten empfindlicher geworden? Oder bemerken Sie, dass Ihr Zahnfleisch sichtbar zurückgeht? Kommen Sie zeitnah in die Zahnarztpraxis. Wir klären die Ursachen und behandeln, wenn nötig.

So behandelt der Zahnarzt freiliegende Zahnhälse

Je nach Auslöser für die freiliegenden Zahnhälse unterscheidet sich die Behandlung:

  1. Richtiges Zähneputzen: Eine sanfte Putztechnik mit einer (mittel-)weichen Zahnbürste verhindert weitere Schäden am Zahnfleisch. Vermeiden Sie starkes Schrubben, um das Zahnfleisch nicht zusätzlich zu belasten. Nutzen Sie eine Zahnpasta mit wenig Putzkörpern (niedriger RDA-Wert).
  2. Stärkendes Fluorid: Fluoridhaltige Zahnpasten und Mundspülungen stärken den Zahnschmelz und schützen empfindliche Zahnhälse vor Karies und äußeren Reizen. Eine professionelle Fluoridbehandlung beim Zahnarzt kann die Widerstandskraft Ihrer Zähne weiter erhöhen.

Nächtliche Zahnschiene: Eine Zahnschiene schützt die Zähne vor den Auswirkungen des nächtlichen Zähneknirschens (Bruxismus). Sie verhindert übermäßigen Druck auf die Zähne und das Zahnfleisch, was einen Rückgang des Zahnfleisches vermeidet.

Ist eine parodontale Behandlung nötig, arbeiten wir nach einem festen System. Das steigert die Chancen, die Parodontitis zügig zu stoppen. Hier lesen Sie mehr zum genauen Ablauf:

Parodontologie

Wie hilft eine Parodontitisbehandlung bei freiliegenden Zahnhälsen?

Freiliegende Zahnhälse sind oft ein erstes Anzeichen für eine beginnende oder bereits fortgeschrittene Parodontitis. Diese entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates kann, wenn sie unbehandelt bleibt, zu erheblichen Schäden an Zahnfleisch und Kieferknochen führen.

Um eine Parodontitis zu diagnostizieren, untersucht Ihr Zahnarzt Zähne und Zahnfleisch. Dabei misst er auch die Tiefe Ihrer Zahnfleischtaschen und fertigt bei Bedarf Röntgenbilder an.

Was passiert bei einer Parodontitisbehandlung

Eine Parodontitisbehandlung zielt darauf ab, die Entzündung zu stoppen und das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern:

  • Der erste Schritt ist eine gründliche Reinigung der Zahnfleischtaschen, um Plaque und Zahnstein zu entfernen. Wir nutzen spezielle Instrumente, um die bakteriellen Ablagerungen bis unterhalb des Zahnfleischrandes zu beseitigen.
  • In regelmäßigen Abständen wiederholen wir diesen Schritt, bis die Entzündung zum Stillstand kommt.
  • In einigen Fällen führen wir eine zusätzliche Antibiotikatherapie durch, um die Bakterien vollständig zu eliminieren.
  • Bei fortgeschrittenen Formen der Parodontitis können kleine chirurgische Eingriffe nötig sein. Hierbei entfernt Ihr Parodontologie-Experte geschädigtes Gewebe sicher und schonend.

Das sollten Sie wissen: Eine Parodontitis ist nicht heilbar. Gemeinsam können wir die chronische Entzündung aber stoppen. Nach der akuten Behandlung ist weiterhin eine engmaschige Kontrolle notwendig. Deswegen erstellen wir mit Ihnen gemeinsam einen individuellen Behandlungsplan.

Ist eine parodontale Zahnbehandlung ohne Schmerzen möglich?

Unser Ziel ist, Sie so schmerzarm wie möglich zu behandeln. Dank lokaler Betäubungsmittel spüren Sie während der Behandlung in der Regel keine Schmerzen.

Ihr Wohlbefinden steht immer im Mittelpunkt: Schmerzt es doch einmal, geben Sie uns ein Zeichen. Wir unterbrechen die Behandlung sofort und finden einen alternativen Weg.

Zögern Sie bei entzündetem Zahnfleisch nicht zu lange. Je früher wir behandeln, desto höher die Erfolgschancen. Vereinbaren Sie direkt Ihren Termin:

3 Fragen und 3 Antworten zu freiliegenden Zahnhälsen

Gibt es Hausmittel gegen empfindliche Zähne?

Ja, es gibt verschiedene Hausmittel, die akute Schmerzen bei empfindlichen Zähnen lindern können.

  • Nelkenöl wirkt schmerzstillend und beruhigt das Zahnfleisch. Geben Sie etwas Öl direkt auf die empfindliche Stelle.
  • Auch das Spülen mit Salbei- oder Kamillentee kann beruhigend auf das Zahnfleisch wirken und die Empfindlichkeit reduzieren.
  • Alternativ können Sie eine halbe Knoblauchzehe auf die schmerzende Stelle legen. Die ätherischen Substanzen in der Knolle wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd.

Allerdings ersetzen diese Hausmittel nicht den Besuch beim Zahnarzt, besonders wenn die Beschwerden anhalten.

Regeneriert sich Zahnfleisch von allein?

Zahnfleisch wächst leider nicht nach. Sollte der Rückgang zu groß sein, hilft nur eine Transplantation. Gerne beraten wir Sie zu den medizinischen Details in unserer Zahnarztpraxis.

Eine gute Mundhygiene und regelmäßige professionelle Zahnreinigungen helfen, das bestehende Zahnfleisch zu erhalten und weiteren Rückgang zu verhindern. Nehmen Sie bei freiliegenden Zahnhälsen frühzeitig zahnärztliche Hilfe in Anspruch, um größere Schäden zu vermeiden.

Wie kann ich einer Parodontitis vorbeugen?

Eine gründliche Mundhygiene und regelmäßige Zahnvorsorge sind die Schlüssel zur Vorbeugung von Parodontitis.

  • Nutzen Sie täglich Zahnseide oder Interdentalbürsten, um Plaque und Speisereste auch in den Zahnzwischenräumen zu entfernen.
  • Regelmäßige professionelle Zahnreinigungen beim Zahnarzt sind ebenfalls wichtig, um hartnäckigen Zahnstein zu entfernen.
  • Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Vitaminen und Mineralstoffen ist, kann die Mundgesundheit unterstützen.
  • Zudem sollten Sie auf das Rauchen verzichten, denn Raucher haben ein erhöhtes Risiko, an Parodontitis zu erkranken.

Empfindliche Zahnhälse? Wir sind für Sie da: Vereinbaren Sie direkt Ihren Termin: